Positives Feedback von Verbänden
Laut Circularity Gap Report für das Jahr 2022 wurden nur 8,6 % der verwendeten Rohstoffe recycelt, mehr als 90% gingen dem Wirtschaftskreislauf verloren. Das war die Grundlage für einen Antrag der FDP-Fraktion, zu der es im Landtag eine Anhörung gab.
Werkstoffliches oder mechanisches Recycling kommt bei Verunreinigungen, Verbundmaterialien und Additiven schnell an seine Grenzen. Chemisches Recycling könne daher ein ergänzender Weg hin zu höheren Recyclingraten sein, denn Produkte werden in ihre chemischen Bausteine zerlegt.
Nordrhein-Westfalen als Modellregion
Zudem schlägt die Fraktion vor, NRW zur Modellregion für zirkuläre Wirtschaft zu machen. „Nordrhein-Westfalen solle „Kreislaufwirtschaftsland Nr. 1“ werden. Die Landesregierung solle u. a. die Einrichtung von Reallaboren und Demonstrationsanlagen für die Forschung, Entwicklung und die kommerzielle Erprobung von chemischem Recycling vorantreiben.“
Die Vorschläge trafen u. a. beim Verband der Kunststoffindustrie „kunststoffland NRW“ und beim Landesverband Nordrhein der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie auf offene Ohren. Letzterer wies jedoch auch darauf hin, dass chemisches Recycling noch nicht marktfähig, vielfältig in den Technologien, meist energieintensiv sei und Forschung genauso notwendig sein wie Subventionen für die Unternehmen.
Laut einer gemeinsamen Stellungnahme vom Verband der Chemischen Industrie und dem Verband der Kunststofferzeuger „Plastics Europe“ erfährt chemisches Recycling Aufmerksamkeit von Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft. „Chemisches Recycling leiste in Kombination mit mechanischen Verfahren einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der Klima- und Kreislaufziele des „Green Deal“ der Europäischen Union. Auch die Bundesregierung habe sich zum Ziel gesetzt, die Kreislaufwirtschaft zu stärken und greife das chemische Recycling im Koalitionsvertrag auf.“
Weitere Infos hier über die Seite des Landtages NRW.